Es tut sich was – Modernisierung des Fuhrparks
Die Dienstzeiten unserer beiden Fahrzeuge LF8 und MTF neigen sich dem Ende. Noch in diesem Jahr werden beide Fahrzeuge ausgetauscht.
Da der Neubau des Feuerwehrgerätehauses leider noch weiter auf sich warten lässt, konnten wir in enger konstruktiver Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung eine Lösung bzgl. des hohen Alters, der nicht mehr zeitgemäßen Ausrüstung und Technik unserer Fahrzeuge erarbeiten.
Nachdem Ende März in neues MZF bei der Firma SFS Saar (http://www.sfs-saar.de/) aus Bexbach bei Karlsruhe auf Basis eines Ford Transits in Auftrag gegeben werden konnte, wurde Anfang Juni ein 5 Jahre junges gebrauchtes HLF20 von Rosenbauer (http://www.rosenbauer.com), ein ehemaliges Mietfahrzeug, auf einem Mercedes Fahrgestell erworben. Das HLF20 wird voraussichtlich im Herbst bei uns eintreffen und nach erfolgter Einweisung aller Kameraden in Dienst gehen.
Das neue MZF auf Ford Transit hat 170PS, Frontantrieb, Anhängerkupplung, Klimaanlage/Standheizung vorne und hinten, 8 Sitzplätze, Trennwand zwischen Mannschafts- und Geräteraum und wird einen kleinen Teil an Beladung mit sich führen. Zur Sicherheit werden LED-Blaulichter, Martinshorn, LED-Heckwarneinrichtung, Rückfahrkamera und eine LED-Umfeldbeleuchtung beitragen.
Abgerundet wird das neue MZF zur fachgerechten Durchführung der schwarz- weiß-Trennung mit einem Kofferanhänger. Mit dem Kofferanhänger kann zum einen zusätzliches Material zum Einsatzort nach- bzw. mitgeführt werden und zum anderen wird mit dem Anhänger kontaminierte Schutzkleidung (PSA) und Gerät vom Einsatzort nach Einsatzende zur Wache gebracht. Mit dieser Lösung wird ein hoher Beitrag zum Schutz unserer Kameraden geleistet.
Das neue HLF20 wurde 2017 gebaut, hat 290PS und bringt 16t auf die Waage. Der Mercedes Atego 1629 AF mit einem vollautomatisierten Schaltgetriebe bringt den Rosenbauer AT-Aufbau in Fahrt. Ein 2000l großer Wassertank, 200l großer Schaummitteltank, eine integrierte Schaumzumischanlage sowie ein 60m Schnellangriffsschlauch bilden zusammen mit der Fahrzeugpumpe (Förderleistung 3500l/min) die schlagkräftige Löschanlage. Bisher haben wir auf dem LF8 100l Lightwater, die in der Summe 600l Löschwasser ergeben. Für uns ein großer Quantensprung.
Das HLF20 wird neben der Normbeladung, zu der u.a. ein Sprungrett, ein hydraulischer Rettungssatz mit Schere, Spreizer, 3 Rettungszylinder, ein Hebekissensatz, div. Formhölzer, Motorkettensäge, div. Werkzeugsätze (Handwerk-, Elektro-, Türöffnungs- und Schornsteinfegerwerkzeug), LED-Beleuchtungssätze, Hochleistungslüfter, Trennschleifer, Säbelsäge und eine Wärmebildkamera gehören, auch einiges an Sonderbeladung mit sich führen.
So kommen z.B. eine Schleifkorbtrage, Gerätschaften zur Waldbrandbekämpfung, ein Atemschutznotfallset, ein mobiler Rauchschutzvorhang, ein Sicherungssystem für PKWs in Dach- oder Schräglage, eine Rettungsplattform für LKW- oder Busrettung und ein Akkuschrauber ergänzend zur Normbeladung hinzu.
Am Heck wird eine Einmann-Schlauchhaspel insgesamt 160m B-Schlauch mit sich führen, damit im Einsatz ein Kamerad:in die Wasserversorgung vom Hydranten bis zum HLF20 herstellen kann.
Wie beim MZF kommt auch beim HLF20 die Sicherheit der Kameraden nicht zu kurz. LED-Blaulichter, LED-Umfeldbeleuchtung, LED-Innenbeleuchtung, LED-Lichtmast, Martinhorn, Abbiegeassistent, Rückfahrkamera und Heckwarneinrichtung gehören beim HLF20 zur Sicherheitselektronik.
Das gesamte HLF20 wird über ein digitales Steuerungssystem auf Can-Bus Basis gesteuert. So wird es z.B. möglich sein, vom Heck des HLF20 alle Funktionen des HLF20 zu steuern. Die Steuerung erfolgt über Tasten neben einem Informationsdisplay.
Die aufgeführten Gerätschaften und die Technik des HLF20 erfordern viel Ausbildung unserer Kameraden, die aktuell akribisch vorbereitet wird.
Damit das HLF20 auch in unsere jetzige Fahrzeughalle hineinpasst, müssen einige Arbeiten durchgeführt werden. So wird zum Beispiel ein Rolltor installiert, um mehr Breite, Höhe und Tiefe für den HLF-Stellplatz zu gewinnen. Die Elektrik in der Fahrzeughalle wird den neuen Erfordernissen angepasst. Für die Drucklufteinspeisung im HLF20 wird eine Druckluftleitung gelegt.
Die vorhandenen Regale werden umgesetzt, damit das HLF20 dann alleine an seinem Stellplatz stehen kann und somit die Unfallgefahr minimiert wird.
Am 29.06.2022 machte sich eine 4-köpfige Delegation auf dem Weg ins Rosenbauer Werk nach Luckenwalde bei Berlin. Dort wurde die sogenannte Baubesprechung des HLF20 durchgeführt. Es wurde besprochen, in welchen Geräteraum welcher Ausrüstungsgegenstand seinen zukünftigen Platz finden wird und welche Arbeiten bis zur Endabnahme noch durchgeführt werden müssen.
Aktuell durchlaufen mehrere Kameraden/ Kameradinnen die LKW-Führerscheinausbildung, damit das HLF20 auch bewegt werden kann. Die Kosten der LKW-Führerscheine werden von der Gemeinde komplett getragen.
Räumlich wird es zwar etwas enger, aber durch die Modernisierung unseres Fuhrparks erfüllen wir endlich die aktuellen Anforderungen unseres Einsatzgebietes.
Unsere bisherigen Fahrzeuge MTF und LF8 werden im Herbst/ Winter veräußert und finden hoffentlich ein neues Zuhause, in dem sie noch ein paar Jahre Dienst versehen können.
Wir bedanken uns bei der Gemeindevertretung ganz herzlich für die Investitionen, mit denen wir für zukünftige Einsätze besser und zukunftsfähig ausgestattet sind. Ein Dank geht auch an die Amtsverwaltung, die uns tatkräftig bei der Beschaffung geholfen hat.
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