Sonderdienst Unfallrettung
Am Samstag trafen sich die Mitglieder der Schnakenbeker Einsatzabteilung zu einem Sonderdienst: Technische Hilfe.
Zwei schrottreife Fahrzeuge wurden eigens dafür vom Artlenburger Autoverwerter abgeholt. Um 14 Uhr ging es los. Ziel war eine Stationsausbildung, um auch neue Einsatzwege kennenzulernen.
Bei Station 1 stand ein alter Ford 4-Türer bereit. Angenommen wurde, dass dieser beim Unfall im Frontbereich völlig zerstört wurde. Zunächst wurde ein Zugang für den Inneren Retter geschaffen. Mit dem Halligan Tool wurde ein Rücklicht zerstört, anschließend konnte hier der Spreizer eingesetzt werden, um den Kofferraumdeckel zu öffnen.
Anschließend wurde der Patient auf dem Fahrersitz mit Material aus dem Unfallauto vor umherfliegenden Scherben geschützt. Dafür eignen sich Fußmatten oder in unserem Fall ein Teil der Hutablage. Nachdem die Seitenscheiben kontrolliert gesprengt wurden, kam erneut der Spreizer zum Einsatz. In der Hecktür wurde zunächst das Schloss geknackt, dafür verschaffte sich ein Feuerwehrmann Platz mit dem schweren hydraulischen Gerät. Anschließend stand bereits die Schere bereit, diese kappte die B-Säule nahe des Daches sowie am unteren Ende. Schließlich konnte die gesamte Seite des PKW nach vorn geklappt werden. Eine riesige Rettungs- bzw. Betreuungsöffnung war geschaffen. Um noch mehr Platz zu haben, ging es nach einer kurzen Pause weiter. Die A-, C- und D-Säulen wurden gekappt. Schließlich wurde ein Rettungszylinder eingesetzt, um das gesamte Dach anzuheben. Ein voller Erfolg, der Zylinder stand stabil, was der folgende Rütteltest bewies.
Im Anschluss ging es dem kleinen roten „Bruder“ des alten Ford an den Kragen. Mit einer Akku-Säbelsäge , welche uns die Feuerwehr Buchhorst zu Übungszwecken bereitstellte, konnten wir Zukunftsmusik genießen. Auf unserem neuen Großfahrzeug wird ein ähnliches Modell verlastet sein. – Zunächst versuchten Mitglieder der Wehr die Frontscheibe aus Verbundglas zu durchtrennen, mühelos gelang dies mit der Säbelsäge. Zum Schutz trugen alle Beteiligten im inneren Radius einen Staubschutz, um sich vor dem feinen Glasstaub zu schützen. Auch das Metall der A-Säule stellte für die Säge kein Problem dar. Im oberen Bereich durchtrennten die Einsatzkräfte die B-Säule, wobei die Säge hier stark zu kämpfen hatte. Beim durchtrennen des Daches wiederum ächzte lediglich das Metall. Kein Problem für das kleine Kraftpaket.
Gruppenführer Oliver Lange hatte die 2. Station ausgearbeitet und erklärte die Vor- und Nachteile im Einsatz. Eine Kombination aus Hydraulik-Rettungsgerät und Säbelsäge ist das Mittel der Wahl. In vielen Bereichen ist die Hydraulik einfach effektiver, in anderen Bereichen wiederum kommt man mit dem großen Equipment nicht richtig ran. Hier profitiert man mit der Säbelsäge und ihrer kompakten Bauform. Auch in sensiblen Bereichen sticht die Säbelsäge hervor. Etwa beim Einsatz an Panoramadächern. Auftretende Spannungen durch Hydraulikgeräte könnte das Glassdach platzen lassen. Das entfernen mit der Säbelsäge hingegen wäre mühelos möglich.
Im Anschluss an den Sonderdienst Technische Hilfe wurde an der Feuerwache mit Partnern/innen gegrillt.
Bild zur Meldung: Sonderdienst Unfallrettung